Integrative Forschung zu site formation und zur Siedlungsdynamik innerhalb der jüngerlatènezeitlichen Grosssiedlung Basel-Gasfabrik
Das aktuelle Forschungsprojekt „Über den Grubenrand geschaut“ zur Grosssiedlung Basel-Gasfabrik widmet sich einem Siedlungsareal, das zwischen 1990 und 2003 durch mehrere räumlich aneinander anschliessende Grabungen untersucht wurde. In diesem Bereich sind viele Siedlungsreste wie Gruben, Gräben und Hausgrundrisse besonders gut erhalten und es liessen sich – was in der Fundstelle Basel-Gasfabrik nur selten vorkommt – mehrere aufeinanderfolgende Kulturschichten beobachten. Diese archäologischen Spuren sind Zeugen von Neu- und Umbauten, umfangreichen Erdarbeiten, landwirtschaftlichen Tätigkeiten sowie der Abfallbewirtschaftung in der Siedlung.
Das integrative Projekt, das 2015 gestartet wurde, hat zum Ziel, die Entstehungsgeschichte dieser archäologischen Spuren besser zu verstehen. Ausgehend von drei Dissertationen und vier Auswertungsprojekten soll diese Fragestellung aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden; involviert sind neben der Archäologie auch die Geoarchäologie, die Archäozoologie und die Archäobotanik. Das bessere Verständnis der Entstehungsgeschichte erlaubt differenzierte Aussagen zur Siedlungsdynamik, zu verschiedenen Aktivitätszonen, der zeitlichen Entwicklung der Sachkultur, der Datierung der Siedlung sowie der Subsistenz.